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18.07.07

Tag 2: Immer noch da... oder... Hamar - Da ist ein Boot umgefallen


Nach ausgiebigem Ausschlafen bis 10Uhr gönnen wir uns ein 5Sterne-Nugatti-Frühstück und beschließen noch eine weitere Nacht hier zu verbringen. Es regnet nämlich, teilweise nicht zu knapp, und wir haben keine Lust das Zelt abzubauen. Außerdem wollen wir noch nach Hamar und die örtlichen Sehenswürdigkeiten begaffen. Doch zunächst wollen wir unseren durchtrainierten, hochversicherten Luxus-Körpern die ihnen zustehende Pflege gönnen. Gesagt, getan...Da wir nur eine Duschen-Türöffner-Karte haben (und wir den blühenden homoerotischen Phantasien der Norweger über zwei alleinreisende junge Männer nicht noch mehr Futter bieten wollen) gehen wir nacheinander duschen Jan macht den Anfang und kommt glänzend und wohlriechend zurück.

Andi will es ihm gleichtun, scheitert nach völliger Entkleidung aber an der Technik...das Kartenlesegerät an der Wand will die Dusche nicht freischalten! Also wieder anziehen und ab zur Rezeption. Es stellt sich heraus, dass alle Angestellten noch nicht so richtig gut mit dem neuen System klarkommen und sich vermutlich ein Fehler eingeschlichen hatte. Der Fehler wird behoben und Andi bekommt endlich seine Dusche.

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(Regentropfen auf dem Zeltdach beim Erwachen. Ein Cappuccino wird's richten!)
(Liebe Kinder, im Hintergrund seht ihr leere Veltins - Flaschen, die wir leer mitgenommen haben um die Heringe in den Boden zu schlagen und JA! - man braucht 4 ! ;) )

Nachmittags machen wir uns auf den Weg nach Hamar. Man merkt dem kleinen Ort die olympischen Spiele von `94 immer noch an. Es gibt unter anderem eine große, moderne Fußgängerzone in der Innenstadt mit vielen Geschäften und Restaurants. Wir nutzen die Gunst der Stunde und gönnen uns einen Pølser med Bacon, sprich: eine Art norwegischen Hot-Dog, bestehend aus Brötchen, einer mit Schinken umwickelten Wurst und (jetzt kommts!) Krabbenremoulade obendrauf. Hört sich abenteuerlich an, schmeckt aber total lecker! Leider wird der Regen nun wieder stärker, sodass wir beschließen einen Regenschirm zu kaufen. Allerdings bleibt es bei dem Beschluss, da weit und breit kein Regenschirm zu kriegen ist. Stattdessen gehen wir in den Supermarkt und kaufen noch ein paar norwegische Spezialitäten ein, z.B. Jordbær-Joghurt. J Im Laden wird Andi von einem älteren Herrn auf Kaugummi-Norwegisch angesprochen. Nachdem wir beide erklären, kein Wort verstanden zu haben, wiederholt der Mann noch einmal langsam, und teilweise mit den internationalen Gesten für „Regenschirm“ nachhelfend, sein Anliegen. Es stellt sich heraus, dass der nette Mann kurz zuvor auf der Strasse vor dem Supermarkt extra angehalten hatte und uns über Strasse gehen ließ, weil es doch regnete und wir ja keinen Regenschirm hatten! Zunächst freuen wir uns, dass wir Dank unserer bescheidenen Norwegisch-Kenntnisse diesen Small-Talk führen konnten, danach ärgern wir uns aber wieder darüber, dass wir keinen Regenschirm haben...SPOTTET NUR! Denn unterdessen regnet es kaum noch und wir besichtigen die Olympia-Eisporthalle von Hamar.
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(Die berühmte Eissporthalle in Hamar erinnert an ein umgedrehtes Wikingerschiff)
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(Der olympische Geist weht nach wie vor durch die Stadt)
Ein sehr beeindruckendes Gebäude, dass für 30kr Eintritt besichtigt werden kann. Draussen vor der Halle steht ein Aussichtsturm, von dem aus man schöne Photos von der Halle schießen kann. Wir steigen also die Wendeltreppe des komplett aus Metall bestehenden Turms hinauf und stellen auf halbem Wege fest, dass der ganze Turm bedrohlich unter unseren Schritten wackelt und schaukelt. Die durchlöcherten und somit durchsichtigen Stufen tun ihr übriges... Oben angekommen machen wir jeder nur 1-2 Photos und tapsen vorsichtig wieder nach unten.

Wir fahren auch noch kurz an einer steinalten Kirchen-Ruine vorbei, die in einem Glashaus steht. 75kr Eintritt erscheinen uns allerdings zu teuer und wir fahren zurück zum Campingplatz. Hier stärken wir uns mit Kaffee und einem Brot mit Käse-Schinken aus der Tube. Achja, die Türöffner-Karte funktioniert schon wieder nicht....aber da die jungen Frauen an der Rezeption sehr nett sind, wollen wir uns nicht beschweren! ;-) So...gleich gibt’s Abendessen...mal wieder was typisch Deutsches: Serbische Bohnensuppe! :) Das wird eine Nacht...
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(Das Innere der Eissporthalle. Gigantisch)
19:30h

Wir haben die Serbische Bohnensuppe ihrer Bestimmung zugeführt und sitzen draußen mit Jim Beam Cola in der Hand vor dem Zelt und feiern uns selbst. Der Himmel ist aufgerissen und man kann blaue Stellen im Firmament erkennen. Bravo. Der Wetterbericht, welcher netterweise vorne an der Rezeption aushängt verspricht für den morgigen Tag Sonne, Sonne und vor allem SONNE. Wir hoffen die Meteoriten haben sich nicht geirrt und wir erleben morgen einen schönen Tag in Lillehammer und auf unserem weiteren Weg Richtung Norden. Wir haben im übrigen beschlossen nicht der E6 weiter Richtung Trondheim zu folgen, sondern dem Per Gynt Veein, der parallel verläuft und viel sehenswertes verspricht. Wir sind allerdings noch nicht sicher, was der Spaß kosten soll. Mal abwarten.


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Die Sonne lugt hervor...
22:29h

Nachdem Andi eine vermutlich menopausen bedingte Kälte ereilte beschloss er, das Vordach des Zeltes zu schließen um mehr Wärme im Zelt zu konzentrieren. Das Wetter bot ohnehin nicht mehr das allermeiste und so stimmte Jan zu. Nach kurzer Zeit, Jan war gerade damit beschäftigt nochmals den Gastreisebericht von Tanja & Markus zu lesen, da dachte er... Woher kommt die rote Farbe auf dem Zeltdach. Tatsächlich handelte es sich dabei um ein Schauspiel des Himmels. Die Sonne versank und zeichnete den Himmel in ein orange-rot. Chic. Jan öffnet das Vordach wieder und Andi sieht sich gezwungen seine Winterausrüstung auszupacken und sich komplett einzuhüllen. Musser durch. ;)

Wir hören Griegs Per Gynt und denken an den gleichnamigen Weg, den wir morgen antreten werden.
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(Blauer Himmel. Ob's so bleibt ?)
23:16h

Wir sind vom waschen zurück. Man muss schon sagen, dass es ja doch Spaß macht über den Platz zu flanieren und die anderen Mitbewohner zu betrachten. Neben uns haben 4 Latvier ihre 2 Zelte aufgeschlagen. Das Oberhaupt der Campergemeinschaft hat zunächst versucht das größte Feuer Norwegens zu entfachen indem er immer wieder Spiritus über das Grillfeuer gab, dieses Vorhaben musste er dann aber aufgeben. Warum ist nicht bekannt.

Der Weg zu den Waschplätzen ist weit, aber zum größten Teil trockenen Fußes zu passieren. Die Belästigung durch die Mücken, die 2005 verschwindend gering ausfiel ist hier doch beträchtlich. Wir befinden uns immerhin an einem großen Binnensee mit Süßwasserfüllung. Das macht sich bemerkbar. Wird Zeit, dass wir ans Meer kommen. Auch um zu Angeln und Boote zu mieten.

Jetzt hat gerade, obwohl am Horizont noch die Sonne zu sehen ist, Regen eingesetzt. Hoffentlich wird’s morgen besser.