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9. Tag 09.08.05

Liebes Tagebuch.

Heute, an dem sonnigsten Urlaubstag BISHER, haben wir wieder eine Menge unternommen. Zunächst sind wir direkt nach dem Aufstehen nach Geiranger gefahren um den ortsansässigen Geldautomat, welcher gestern wohl Ruhetag hatte, einen kleinen Besuch abzustatten.
Leider haben Geldautomaten in Norwegen wohl 2 Ruhetage in der Woche. Ohne Geld konnten wir nicht einkaufen, und da unsere Vorräte zur Neige gingen, musste schnell ein Plan her. Der erste Plan, die zum Geldautomaten gehörige Bank zu überfallen, fiel ins Wasser, weil die Bank ebenfalls Ruhetag hatte. So sind wir direkt zu Plan B übergegangen und haben unsere Euro-Restbestände in Kronen getauscht. Dies war an einem der ca. 300 Souvenir-Kiosks möglich.
Der aufmerksame Leser fragt sich nun, wie konnten die beiden gut aussehenden, schlauen und smarten Jungs wissen, dass man an einem der Souvenir-Kiosks Geld wechseln kann. Nunja, wir haben das Schild am Eingang eben jenes Kiosks gelesen, welches dem potentiellen Besucher mitteilt, dass ein Geldwechsel möglich ist. Auf Englisch steht da geschrieben: Money Exchange Inside. Die Deutsche Übersetzung lautete: Geldwechsel nach innen. Wir ließen uns aber durch den kleinen Scherz der Einheimischen nicht vom Wechsel abhalten und waren nach erfolgreicher Wechselaktion wieder flüssig.
Nach dieser kleinen Abschweifung kommen wir nun wieder zum Wesentlichen: Dem darauf folgenden Frühstück bei strahlendem Sonnenschein, keine 4m vom Geiranger Fjord entfernt. Der zu diesem Zeitpunkt übrigens noch nicht einem Abgastrichter glich. Dazu später mehr.
Nachdem wir unser Frühstück hinter uns gebracht hatten, entschlossen wir, den 17km südlich von Geiranger gelegenen Dalsnibba zu besuchen. Dieser Berg ist so gelegen, dass man eine super Sicht auf den Geiranger Fjord hat. Das bemerkten auch die Norweger in den frühen 30er Jahren und erbauten prompt eine große Aussichtsplattform in 1500m Höhe. Diesen Jungs wollen wir hiermit danken, denn so kann man den Berg mittels Auto erklimmen, was allerdings auch 60NOK kostete. Aber das war es Wert, der Blick auf den Fjord ist einmalig. Vorausgesetzt, das Wetter spielt mit, aber das tat es heute.
Eine Kleinigkeit trübte allerdings die Aussichtsfreuden, und das war der blaue Dunst über Geiranger und dem gleichnamigen Fjord. Hervorgerufen durch sage und schreibe 4 (in Worten vier) Kreuzfahrtschiffen, die, auch während des Aufenthalts, unentwegt die Motoren laufen ließen. Die Abgase sammelten sich im Trog des Fjords. Auch jetzt, da nur noch 2 Kreuzfahrtschiffe da sind, ist eine riesige Abgaswolke über dem Fjord, die eine Sicht auf die umliegenden Berge fast unmöglich macht. Wir wollen nicht wissen, was die UNESCO dazu sagt, die dieses Gebiet just im Juni 2005 zum Weltkulturerbe gekürt hat. Eigentlich geht’s uns ja nichts an, aber wir werden mal bei der UNESCO anrufen, ob die das nicht rückgängig machen wollen. Spaß.
Vom Dalsnibba zurück haben wir uns dann einfach mal ein paar Stündchen an den Geiranger gesetzt, die Sonne genossen und nichts getan. Herrlich. Nun, da der Abend fast gekommen ist, grillen wir Poelser und erwarten mit Freude die Abfahrt der zwei Ozeanriesen, damit man mal wieder durchatmen kann. (Außerdem ist das ewige gehupe der Schiffe nicht gut für unsere Herzen :))
Genug gejammert, jetzt wird gegessen. Morgen brechen wir unsere Zelte hier ab und fahren Richtung Bergen. Wir wollen Freitag da eintreffen und werden demnach vorher noch zwei – drei Etappen einlegen.